Dear Diary,
In Flugzeugen steht, man soll sich immer zuerst um sich selbst kümmern, bevor man anderen hilft.
Außerhalb von Flugzeugen ist das eine andere Sache.
Hier draußen steht nirgends daß es wichtig ist, dich erst um dich zu sorgen und dann um andere.
Dass du Dir selbst deine erste Priorität bist, nicht andere.
Nicht erst die Belange von Partnern, Kindern, Mama, Papa, Freunden, Kunden, sondern die nach Deinen.
Dass Du Dir selbst es wert bist zuallererst zu schauen:
- Kann ich das gerade?
- will ich das gerade oder überhaupt?
- ist das meine Aufgabe
- tut mir das gut?
- Was tut mir denn jetzt gut?
- Was tut mir überhaupt gut?
Das fragen wir uns nicht wenn es nun darum geht dass gerade etwas reinkommt was geregelt, angeschaut, besprochen, getan, gelöst sein will und Aufmerksamkeit fordert.
Das würde auch viel länger dauern, müsste man sich erst Zeit für die kurze Einkehr nehmen um sich selbst zu fragen, ob das gerade okay geht.
Und dann: Darf ich dass denn überhaupt machen?
Es nicht tun?
Nein Sagen?
Es andere machen lassen?
Andere in ihrem Zustand sein lassen?
Das wäre doch egoistisch. Sich selbst über andere zu stellen.
Das wäre doch nicht liebevoll anderen gegenüber.
Es wäre doch selbstsüchtig!
Es würde mich doch entlarven.
Es wäre schlichtweg einfach viel zu unsicher!
Für andere da sein.
Das ist bekannt.
Auch darüber kann man sich den Selbstwert beweisen lassen.
Ich bin wert, weil andere das so empfinden!
Wie empfindet aber mein Wesenskern das?
Und wie empfindet dieser Kern für mich wenn ich nichts für andere tue?
Vielleicht ist es Zeit einen Schritt auf Distanz zu gehen von sich selbst.
Nur ein Schritt zurück, um sich selbst als Freund betrachten zu können.
Sich in diesen hineinfühlen zu können.
Um sich selbst wie diesem Freund zu begegnen, wohlwollend, gut meinend.
Um innerlich zu lernen, das die Welt gar nicht zusammenbricht, wenn man nach sich schaut zuerst.
Um sich hineinzufühlen dass es okayer wird, mit jeder Mini Beobachtung von sich und seinen Reaktionsmustern und jedem Mikrogefühl.
Um darin zu wachsen das Selbstwert nicht nur der Kern der Sache, sondern die Sache an sich ist.