Dear Diary,
Ich komme immer wieder an Punkte an denen ich schon mal war.
Keine Orte oder Straßen, vielmehr Abzweigungen in meinem Kopf, an denen die Wege schon platt getreten sind.
Oftmals stehen auf den Schildern dieser Abzweigungen dann Zweifel und Ängste drauf geschrieben.
Meistens gibt es mehrere Möglichkeiten weiterzugehen und anstatt diese eine neue Richtung zu gehen, schaue ich mir die Schilder mit den Zweifeln und den Ängsten an.
Und nahezu automatisch finden meine Füsse den Weg der schon so oft gegangen wurde.
Und immer wenn ich wieder an der Stelle stehe, dann schimpfe ich mich selbst aus, verurteile mich und ärgere mich, dass ich schon wieder hier bin.
Ich ziehe Gedankenkreise im Kopf, dear diary.
Und ich will das doch gar nicht mehr!
Und dann sagte eine Freundin zu mir neulich:
"Jeder Gedanke möchte gedacht werden."
Und ich kaute darauf herum.
Und ich dachte und fühlte:
So wie jedes Gefühl seine Berechtigung und seinen Platz haben darf, so dürfen dass auch die Gedanken.
Vielleicht kommen sie immer wieder weil sie nicht zu Ende gedacht wurden?
Weil sie weggepackt wurden?
Weil sie auch nicht da sein durften?
Vielleicht wollen sie auch nur spielen, mit mir trainieren und da sein dürfen.
Sind vielleicht gar nicht so schlecht, wie ich von ihnen denke?
Ich habe mir vorgenommen die Gedankenkreise etwas leichter zu betrachten.
Ist es wirklich wahr dass ich nicht weiterkommen?
Also so WIRKLICH wirklich?
Genau darauf zu achten wie ähnlich und wie anders sie sind, wenn sie wiederkommen, das will ich jetzt machen.
Vielleicht stehe ich jedes Mal ein bisschen näher an der neuen Abzweigung?
Vielleicht ist das eine Vorbereitung?
Vielleicht darf das sein und einfach Zeit brauchen bis es fertig gedacht und innen fertig gemacht ist?
Und vielleicht finden sich dann Auswege, Umwege und neue Wege von allein ein, wenn sie da sein dürfen.