Dear Diary,
Ich bin ein Geschichten Nerd.
Ich liebe sie zu hören, zu sehen, sie zu lesen oder zu schreiben.
Schon seit ich ganz klein.
Ich liebte nicht nur Geschichten, ich lebte sie.
Ich habe die Geschichten in meinem Alltag geholt und erlebte sie da weiter.
Ich träumte einmal von Michael Jackson und nach dem Aufwachen weigerte ich mich den Traum zu beenden. Ich nahm in mit. Zwei Tage lang stellte ich ihn mir bei mir vor.
Ich war ein fantasievolles Kind.
Die traurige Realität ist dann, wenn man in diese Phase übergeht, dieses Erwachsenwerden.
Keine Zeit mehr für stundenlange Kindereien.
Keine Zeit mehr Geschichten in den Alltag zu holen.
Der Alltag lebt dich.
Ganz ohne Ankündigung, ohne Zeichen, kommt der Punkt wo du dich in einem Buch, einem Film, einer Serie, einer Geschichte verlierst und du lieber dort als im Hier und Jetzt sein möchtest.
Was wenn all die Abenteuer, die Träume, die Liebe immer nur über die Seiten und den Bildschirm erreichbar sind?
Was wenn das alles nie echt sein wird?
Immer nur eine Geschichte?
Ich finde das traurig, dear Diary.
Ist das alles so unrealistisch was ich wünsche?
Bin ich immer noch das naive Kind?
Die Träumerin?
Die, die dann schmerzhaft feststellen muss dass es in Wirklichkeit nie so sein wird?
Kein Brief aus Hogwarts?
Kein Peter Pan durchs Fenster?
Kein Vampir der sich in mich verknallt?
Kein Lord aus Bridgerton?
Kein Kampf um Hawkins, Derry und die Welt?
Klar, klingt echt bescheuert.
Wach auf, Schätzchen, so ist das Leben nicht!
Schade!
Ich wünsche mir das so sehr.
Immer dann, wenn ich eine Geschichte abschließe, möchte ich nicht das es endet.
Ich weine und fange meist gleich wieder von vorne an.
Weil ich mich nicht von der Welt dort trennen kann.
Weil ich nicht in dieser Welt hier sein möchte.
Diese Fluchten sind wohl ein Gradmesser für mich.
So sehr ich flüchten will in die Geschichten, so sehr müsste ich meine vielleicht umschreiben.
Gibt's dazu auch eine Ausbildung?
Kann man das irgendwo lernen?
Ich würde mich gern in meiner Geschichte so verlieren, wie in den anderen.
Mir erscheint sie meist aber nicht packend genug.
Was sagt das aus?
Vielleicht sollte ich meine Geschichte so betrachten,
als würde ich mich nicht kennen.
Als läse ich sie in einem hübschen Paperback, oder eine Netflix Serie.
Wie würde meine Geschichte da wohl wirken?