Dear Diary,
Die letzten Tage waren schwer.
Das sollte so nicht sein.
Ich sollte auch gar nicht darüber reden.
Ich bin doch Coach, Mutter, Schafferin, tough, stark..
Ich hatte so viele Pläne. So viele Sachen auf die ich mich freute die mich weiterbringen würden.
Und ich machte davon:
Nichts!
Ich lag eigentlich nur herum.
Netflix, Handy, oder Augen zu.
Hätte das Kind nicht in die Schule gewusst ich wäre liegen geblieben, dear diary.
Komplett ohne Antrieb.
Ich wollte nichts, das Nichtstun aber schon mal gar nicht. Kein Bock auf nix, auf Tun, auf ToDos, auf Leben, auf mich.
Und ich bin doch die die anderen da raus hilft.
Wie kann ich das denn nun selber sagen: ich häng hier durch.
Nicht mal weinen konnte und mochte ich, obwohl ich ein trauriges Häuflein Nichts war.
Und doch hatte ich die Energie mich dafür ganz schön mies zu machen, mich schlecht fühlen zu lassen weil ich nix auf die Reihe kriegte.
Das ist wie das Eis was am Ende immer noch reinpasst:
Sich selber runterputzen? - Klar! Dafür reicht's noch!
Was würde ich jemanden sagen der damit zu mir käme, mir selber sagen wenn ich weit genug von mir wegstehen könnte oder mich nahe genug ranlassen könnte?
Ruf doch eine Freundin an. Mama, Papa, Schwester?
Vielleicht.
Ich weiss das würde gut tun.
Ich mach das aber nicht.
Ich schaff das nicht.
Obwohl ein Teil in mir, ein junger, schutzloser Teil gern gehalten werden möchte dann.
Und genau das ist der Punkt.
Vielleicht ist es in manchen Momenten traurig, daß da keiner ist der dich hält, der mich hält.
Die entscheidende Frage, dear diary ist aber: kann ich meine Gefühle halten?
Kann ich das aushalten so zu Sein.
Das da sein zu lassen, was zweifelsohne auch zu mir gehört?
Kann ich mich im Meer aus Tränen die nicht geweint wurden ertränken, darin treiben lassen?
Ich wusste in dem Moment keinen Weg. Ich dachte ständig an alles was ich tun wollte, die Zeit die beim NixTun verstrich, und kam doch nicht aus der Erstarrung raus.
Bis ich beschloß daß das nun meine Aufgabe, mein Ziel, mein Ding des Tages sein soll: ich mache einfach Nichts!
Auf keinen Fall irgendwas!
Und dann ging es plötzlich wieder. Ganz leicht.
Weil ich annahm was war.